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Geht die PDO in die negative Phase über?

[16.08.2017]

Nachdem die Pazifische Dekaden-Oszillation in den letzten Monaten bereits deutlich schwächer ausgefallen war als in den letzten Jahren, ist sie im Juli in den neutralen Bereich zurückgegangen.


Die Pazifische Dekaden-Oszillation weist seit fast einem Jahr deutlich niedrigere Werte auf, als in den zweieinhalb Jahren zuvor. Im Juli ging der Wert nun sogar in den neutralen Bereich zurück. Dies könnte ein Anzeichen dafür sein, dass die PDO in den kommenden Monaten ihre eigentliche negative Phase fortsetzt, die sie bereits 2007 begonnen hatte.


Rein statistisch schwankt die PDO alle 30 Jahre von einer positiven Phase in eine negative und umgekehrt. Im Jahre 2007 und 2008 wurde die negative Phase eingeläutet, doch brach dieser Trend 2014 abrupt ab. Die Werte lagen seitdem durchweg im positiven Bereich und erreichten teils Werte wie zum Höhepunkt der letzten positiven Phase. Dies blieb nicht ohne Folgen. Der letzte El Niño, der Ende 2014 begann und erst Anfang 2016 wieder abklang, wurde dadurch der Stärkste seiner Art seit 1950.


Der ENSO-Index ging im vergangenen Monat nach einer kurzen und schwachen positiven Phase ebenfalls auf neutrale Werte zurück. Es zeichnet sich damit insgesamt ein Umschwenken der PDO ab. Auch im westlichen Pazifik ist es derzeit deutlich wärmer als üblich, was ebenfalls auf eine aufziehende negative Phase der PDO hindeutet. Auffällig sind dabei die Taifune, die dieses Jahr nicht wie üblich auf die Philippinen zusteuern, sondern sich viel weiter nordöstlich aufhalten. Die Wassertemperaturen liegen dort derzeit deutlich höher und fördern das Entstehen von Tropenstürmen.


Die Atlantische Multidekaden-Oszillation hingegen verharrt weiterhin bei hohen Werten. Aus statistischer Sicht hat dieser Zyklus aber auch noch 10 bis 15 Jahre Zeit, ehe er in die nächste negative Phase umschwenkt.


Sollte die PDO tatsächlich in eine negative Phase übergehen und auch in dieser verbleiben, könnte dies die globalen Temperaturen wieder etwas absenken. Ein planmäßiger Beginn der negativen Phase der AMO in rund 15 Jahren dürfte dies dann noch einmal intensivieren. Die weitere Entwicklung der weltweiten Temperaturen bleibt damit spannend.


Redaktion meteo.plus