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Herbst im Juli

[05.08.2023]

Der Juli fühlte sich in Deutsch­land recht herbst­lich an. Den­noch war er leicht zu warm. Doch der Regen und die fehlen­de Sonne ließ nicht das Gefühl für einen Sommer auf­kommen.


Nachdem der Juni einen recht sommerlichen Start hinlegte, folgte im Juli ein starker Dämpfer. Der erste Sommermonat war mit einer Durchschnittstemperatur von 18,6°C noch 2,2°C zu warm (Referenzperiode 1991-2020). Der Juli schaffte es mit seinen 18,7°C jedoch nur noch auf ein klimatisches Plus von 0,4°C. Immerhin war er wärmer als der Juni.


Am kühlsten war es in Schleswig-Holstein. Die typischen 17,4°C wurden nur um 0,3°C unterschritten. Mit 19,48°C war es in Sachsen am wärmsten. Dort wurde der klimatisch typische Wert um 1,4°C überschritten. Auch in Süddeutschland war es 1,2 bis 1,5°C zu warm. Ansonsten war es annähernd normal temperiert, auch wenn es sich nicht so anfühlte.


Im Juni fehlten noch verbreitet 30% des üblichen Regens. Im Juli hingegen fühlte es sich so an, als wäre viel zu viel Regen gefallen. Doch im landesweiten Durchschnitt gab es nur ein Plus von 8%. Regional waren die Unterschiede groß. Während im Westen und Norden 20 bis 50 Liter pro Quadratmeter mehr vom Himmel fielen, in Schleswig-Holstein sogar 68 Liter zu viel, blieb der Südosten zu trocken. In Bayern fehlten fast 10 Liter, in Sachsen sogar fast 31 Liter pro Quadratmeter.


Im Juni schien die Sonne noch fast 40% mehr als üblich. Im Juli hingegen blieb es im deutschlandweiten Mittel ausgeglichen. Doch auch hier gab es regionale Unterschiede. Dort, wo es weniger regnete, also weniger Regenwolken aufkreuzten, konnte die Sonne auch mehr scheinen. Der Südosten konnte mit einem Plus von 8 bis 19 Stunden punkten. Das größte Plus gab es mit fast 34 Stunden in Sachsen. Doch in den übrigen Bundesländern fehlte die Sonne. Meist war sie aber nur geringfügig weniger zu sehen als üblich. Nur in Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und im Saarland fehlten 15 bis 18 Stunden.


Die Grundwasserspiegel konnten den regenreichen Juli gut gebrauchen. Die Flusspegel der größeren Flüsse im Westen und Norden Deutschlands zeigen dies an und liegen daher im grünen Bereich. Doch stellenweise befinden sich die Pegelstände nur wenig über dem Niedrigwasserbereich. An der Elbe sind aufgrund des Regenmangels zwischen Dessau und Wittenberg die Pegel bereits in den Bereich des Niedrigwassers abgesunken.


Redaktion meteo.plus