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Kimasituation im Juli 2017

[25.07.2017]

Die weltweite Temperatur bleibt relativ konstant. Regional sind markante Veränderungen zu erkennen. Die Einflüsse auf andere Wettergeschehen sind hingegen unterschiedlich.


Die Satellitendaten zeigten schon Anfang des Monats, dass die Temperaturen vor allem über den Landflächen der Nordhemisphäre zurückgegangen waren. Die Ergebnisse aus den Durchschnittsberechnungen weltweiter Messstationen ergibt nun das gleiche Resultat. Die stärkste Abkühlung ging auf der Landfläche der Nordhemisphäre einher. Dennoch ist der weltweite Durchschnittswerte von Mai auf Juni nur um 0,1°C zurückgegangen und liegt nun 0,82°C über dem klimatischen Mittelwert des Referenzzeitraums 1901 bis 2000.


Der El Niño-Index befindet sich weiterhin im leicht positiven Bereich. Damit ist ein weiteres Auftreten dieses Phänomens zum kommenden Jahreswechsel eher unwahrscheinlich. Der Anstieg des Meeresspiegels hat sich seither wieder etwas abgeschwächt und setzt sich mit der vorher üblichen Steigerungsrate fort.


Die Meereisbedeckung in den Polargebieten nimmt hingegen aufgrund der hohen Temperaturen der letzten beiden Jahre weiter ab. Derzeit liegt sie in der Nordhemisphäre 1,5 Millionen, in der Südhemisphäre 1,4 Millionen Quadratkilometer unter dem Niveau des letzten Jahres zum gleichen Zeitpunkt. Damit könnte im hohen Norden der Tiefststand dieses Jahr wieder rekordverdächtig niedrig ausfallen. In der Antarktiks könnte der Höchststand ebenfalls das dritte Jahr in Folge einen Rückgang aufweisen. Die globale Wassertemperatur ist aber wieder deutlich zurückgegangen, vor allem in der Nordhemisphäre. Dies könnte in den nächsten Jahren eine Erholung bewirken und die kritische Situation entspannen.


Trotz der abnehmenden Wassertemperatur in der Nordhemisphäre fällt gerade im Nordpazifik die Tropensturm-Saison sehr intensiv aus. Zuletzt traten acht Tropenstürme in dieser Region gleichzeitig auf. Im Nordatlantik hingegen ist bislang eher wenig los. Dabei ist auffällig, dass es dieses Jahr eine Verlagerung der Zugbahnen in den Golf von Mexiko sowie an die Nordküste Südamerikas gibt.


Die Sonnenaktivität erreichte Mitte Juli Indexwerte von etwas mehr als 60. Diese Intensität hielt jedoch nur solange an, bis die zwei aktiven Regionen, die einen riesigen Sonnenfleck hervorbrachten, wieder am Sonnenrand veschwanden. Seit dem 18 Juli liegt der Indexwert daher wieder bei null. Wenn die beiden Fleckengruppen 2665 und 2666 weiterhin stabil bleiben, könnten diese zum Monatswechsel erneut erscheinen.


Trends für die nächsten Monate lassen sich nur bedingt aus den aktuellen Werten herauslesen. Ein neuer El Niño gilt als unwahrscheinlich. Der Anstieg des Meeresspiegels wird daher weiterhin mit durchschnittlicher Rate erfolgen. Die Wassertemperaturen der letzten Jahre lassen eine weitere Abkühlung in den Ozeanen als wahrscheinlich erscheinen und könnten eine Erholung der Meereisbedeckung in Arktis und Antarktis deuten. Die Schneebedeckung in der Nordhemisphäre, die bereits seit Oktober 2016 einen positiven Trend zu den Vorjahresmonaten aufweist, könnte ebenfalls eine Abkühlung der nördlichen Kontinente andeuten. Alles Anzeichen, die ingesamt in die gleiche Richtung weisen.


Redaktion meteo.plus