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Der Juni ging nass zu Ende

[01.07.2017]

Lange Zeit war der Juni in einigen Regionen Deutschlands viel zu trocken. Doch in den letzten Tagen zog Tief Rasmund herein und brachte noch einmal ordentlich Regen. Mancherorts weit aus mehr als im Sommer insgesamt üblich ist.


Noch am 27. und 28. Juni war es in weiten Teilen Deutschlands viel zu trocken. Doch Tief Rasmund wollte in den letzten beiden Tagen die Defizite noch mal mit aller Gewalt ausgleichen. Zuerst war der Süden betroffen. Vor allem in Bayern und Teilen Baden-Württembergs gab es intensive Niederschläge. Im Laufe des 29. Junis zog Rasmund nordöstlich weiter in die neuen Bundesländer.


Am 30. Juni lag das Zentrum des Tiefs zwar über der Ostsee, doch schoben sich über dem Norden Deutschlands Luftmassen aus dem Norden gegen wärmere Luft aus dem Süden. Eine markante Luftmassengrenze bildete sich aus und reichte von der Nordseeküste bis über Berlin hinweg nach Polen hinein. Ein Starkregengebiet bildete sich aus, ausgelöst durch eine Okklusion, bei der Warmluft angehoben wird und zu intensiven Niederschlägen führt.


In der Region von Berlin und dessen Umland gingen am letzten Junitag stellenweise weit mehr als 200 Liter pro Quadratmeter runter. Die Abwassersysteme in den Städten waren völlig überlastet und führten zwangsläufig zu großen Überschwemmungen im Stadtgebiet. Auch auf den Feldern stand das Wasser.


Zuletzt hatte Tief Utz in den ersten drei Maitagen insgesamt 3,42 Billionen Liter Regen auf der deutschen Landesfläche niedergehen lassen. Tief Rasmund übertraf dies mit etwas über 5 Billionen Litern bereits am 29. Juni. Am 30. Juni kamen noch einmal 3,37 Billionen Liter hinzu. Die Pegel an den Flüssen reagierten auf diese Wassermassen unterschiedlich. Im Südwesten profitierten Rhein und Mosel kaum. Auch an Main und Donau sind nur leichte Pegelanstiege zu verzeichnen. Im Nordosten sieht es auch nicht viel besser aus, doch im Raum Berlins sind vor allem an der Havel nun leichte Hochwasser aufgetreten.


Insgesamt liegen die Regensummen für den Norden Deutschlands im Monat Juni bei über 120 bis über 250 Prozent des üblichen Mittelwertes. In der Mitte fehlt meist die Hälfte, in Hessen liegt das Defizit örtlich bei über 65 Prozent. Im Süden ist es von Region zu Region deutlich unterschiedlicher. 60 bis 120 Prozent wurden hier erreicht.


Das Temperaturniveau hat sich nicht mehr geändert. Im Süden war es 3 bis 4 Grad zu warm, im Norden nur 1 bis 2 Grad. Dies spiegelt sich auch in den Sonnenstunden wider. Im Norden wurde das Soll im Schnitt erreicht, im Süden und Osten gab es meist 30 bis 40 Prozent mehr.


Redaktion meteo.plus