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La Niña entfaltet ihre Wirkung

[09.01.2021]

Die La Niña im Pazifik entfaltet ihre Wirkung. Fast weltweit hat sie ihren Einfluss spielen lassen. Nur wenige Regionen sind wärmer geworden.


In der äquatorialen Region des östlichen Pazifiks hatte sich bereits im Mai letzten Jahres der ENSO-Index in den negativen Bereich abgesenkt. In den Folgemonaten bildete sich dann die Phase der La Niña immer weiter aus. Im November erreichte der Index den niedrigsten Wert von -1,45°C. Im Dezember schwächte sich die kühle Phase etwas ab. Ob sich diese Abschwächung fortsetzen wird, ist noch unklar.


Die weltweiten Temperaturen zeigten bis in den November 2020 noch keine Reaktion auf die kühle Phase im östlichen Pazifik. Im Dezember hingegen kam diese abrupt. Im weltweiten Durchschnitt gingen die Temperaturen in der unteren Troposphäre um 0,246°C zurück und lag nur noch 0,567°C über den klimatischen Normalwerten.


In der Nordhemisphäre betrug der Rückgang sogar 0,395°C auf nun 0,577°C. In der südlichen Hemisphäre nahm das klimatische Plus nur um 0,088°C ab auf derzeit 0,558°C. Interessant an dieser Stelle ist, dass die Hemisphären bei ihren klimatischen Abweichungen fast ausgeglichen sind, was in den vergangenen 5 Jahrzehnten eher selten der Fall war.


Am kühlsten war es im Bereich der Tropen. Mit einem klimatischen Plus von 0,334°C war es nun 0,122°C weniger zu warm. Die Landbereiche der tropischen Regionen gewannen hingegen 0,029°C und blieben damit 0,433°C zu warm. Die Meeresgebiete der betreffenden Regionen verzeichneten einen Rückgang der Klimaabweichung um 0,185°C und waren nur noch 0,293°C zu warm.


Bei Betrachtung der hemisphärischen Temperaturen, aufgeteilt nach Land- und Meeresfläche, sind überall Rückgänge der klimatischen Mittelwerte feststellbar. So nahmen über den nördlichen Kontinenten die klimatischen Abweichungen um 0,526°C ab, über den Meeren um 0,412°C. Die Landflächen waren damit im Dezember aber noch immer 0,636°C zu warm, die Meeresflächen noch 0,697°C.


In der südlichen Hemisphäre gingen die klimatischen Abweichungen über den Kontinenten um ganze 1,033°C zurück. Dort ist es nun noch 0,232°C zu warm. Über den Ozeanen hingegen stiegen die Abweichungen an. Dort liegen die Mittelwerte nach einer Zunahme um weitere 0,131°C schon 0,806°C über den klimatischen Mittelwerten und stellen damit die Region mit den höchsten positiven Abweichungen dar.


Der Aufwärtstrend der beiden Hemisphären wurde trotz regionaler Unterschiede überall ausgebremst. Der Rückgang der klimatischen Abweichungen fiel jedoch über den Landflächen stärker aus als über den Meeren. So lag dieser über den weltweiten Kontinenten bei 0,526°C und über den Ozeanen bei nur 0,109°C. Somit sind die Meere derzeit 0,59°C, die Landflächen 0,521°C zu warm.


Die La Niña hat damit ihren kühlenden Einfluss auf die weltweiten Temperaturen schlagartig ausgespielt. Nachdem die klimatischen Abweichungen viele Monate fast konstant blieben, gingen sie im Dezember deutlich zurück. Ob es im Januar und den kommenden Monaten so weitergeht, bleibt abzuwarten. Das Temperaturniveau dürfte jedoch erst einmal etwas niedriger weitergehen.


Redaktion meteo.plus