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Meereis geht weiter zurück

[27.02.2025]

Im hohen Norden herrscht noch Winter. Das Packeis breitet sich daher im Polar­meer weiter­hin aus. Doch im Süden er­reicht es nach dem dortigen Sommer wieder einen sehr tiefen Stand. Lang­fristig sieht es aber noch dürf­tiger aus.


Im hohen Norden herrscht weiterhin Winter und die Temperaturen sind verbreitet noch kalt genug, damit sich das Packeis auf der Meeresoberfläche weiter ausbreiten kann. Doch die Zeit wird langsam knapp. Nur noch wenige Wochen und das Eis beginnt wieder, sich durch den steigenden Sonnenstand und höheren Temperaturen zurückzuziehen. Die Entwicklung bewegt sich seit Mitte der 1990er Jahre unter den üblichen Werten. Dabei haben auch die jährlich auftretenden Maxima nach und nach abgenommen. Nach einer kleinen Erholung in den letzten Jahren, könnte jedoch in diesem März das Maximum wieder niedriger ausfallen als in den letzten 60 Jahren.


In den Gewässern der Antarktis zieht sich das Packeis noch immer zurück. In wenigen Wochen wird dort das Minimum erreicht. In den letzten Monaten bewegte sich die Eisentwicklung zwar über den Werten des Vorjahres, doch trotzdem liegen die Werte in den letzten Wochen sehr niedrig. In wenigen Tagen könnte der Tiefstand von 2023 noch einmal unterboten werden.



Abb. 1: Entwicklung der weltweiten Meereisbedeckung seit 1978.


Die Entwicklung der beiden Polargebiete zusammen zeigt daher mittlerweile eine schlechte Gesamtbilanz. Die in den letzten Monaten geringer ausgefallene Packeisausdehnung im Nordpolargebiet und die in den letzten Wochen aufgetretenen niedrigen Werte im Süden, haben bereits den niedrigsten Gesamtwert erreicht, der seit den Messungen Ende 1978 aufgetreten ist. Nur 16 Millionen km² Meeresfläche sind weltweit noch von Eis bedeckt. Damit werden die Jahre 2017, 2018 und 2023 noch einmal unterboten.


Nachdem über Jahrzehnte hinweg das Packeis um die Antarktis herum das Defizit im hohen Norden ausgleichen konnte, hat diese Fähigkeit ab 2015 schlagartig nachgelassen. Im Süden treten seitdem sogar mittelfristig stärkere Schwankungen auf als im Nordpolarmeer. Im Norden hingegen hat sich der Rückgang der Ausbreitung deutlich verlangsamt.


Redaktion meteo.plus