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Südhemisphäre wärmer als der Norden

[15.11.2020]

Nun ist es wieder soweit: Die Süd­hemisphäre ist wärmer als die nörd­liche Hemisphäre. Im Süden schreitet der Frühling voran, im Norden naht der Winter.


Am 13. November war es wieder soweit: Die Temperatur der Nordhemisphäre sank infolge des nahenden Winters unter die der südlichen Hemisphäre. Dort geht der Frühling langsam in den Sommer über. Im Zentrum Südamerikas und auch in Australien werden schon sommerliche Temperaturen registriert. In einigen Regionen Australiens sind bereits mehr als 40°C gemessen worden.


Jedes Jahr gibt es Mitte April und Mitte November einen Tag, an dem sich die Durchschnitts­temperaturen der beiden Hemisphären gleichen, an dem sich also die Temperaturlinie der abkühlenden Hemisphäre mit der Linie der sich erwärmenden kreuzt.


Im Laufe der letzten 40 Jahre ist das Niveau, bei dem sich die Temperaturen der Nord- und Südhemisphäre im April und November anglichen, um 1°C von 13,5 auf 14,5°C angestiegen. Dies liegt an der klimatischen Erwärmung, die in diesem Zeitraum weltweit stattgefunden hat.



Abb. 1: Veränderung des Temperaturniveaus im April und November im Laufe der letzten 4 Jahrzehnte.


Der Tag im April jedoch, an dem sich die beiden Hemisphären angleichen, hat sich um 9 Tage vorverlagert: Vom 22. zum 13. April. Der Tag im November hingegen, hat sich um 7 Tage weiter in Richtung Jahresende verschoben: Vom 4. zum 11. November. Im aktuellen Jahr trat das Ereignis sogar noch einmal 3 Tage später auf (2020 war ein Schaltjahr), aber bei einer Temperatur von nur 14°C.



Abb. 2: Verlagerung des Ereignisses im April und November im Laufe der letzten 4 Jahrzehnte.


Wie bereits erwähnt, steigen die Temperaturniveaus der Kreuzungspunkte aufgrund der weltweiten Klimaerwärmung an. Die Verlagerung der Tage jedoch, an denen das Ereignis auftritt, im April Richtung Jahresanfang und im November Richtung Jahresende, erklärt sich daraus, dass sich die nördliche Hemisphäre schneller erwärmt als die südliche Halbkugel. Dies wird auch von den weltweiten Messwerten bestätigt. Diese Entwicklung dürfte sich demnach auch in den nächsten Jahren in gleicher Weise fortsetzen.


Redaktion meteo.plus