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Weltweit eher kühl

[20.02.2022]

Das Jahr 2022 hat zwar welt­weit zu warm be­gonnen, doch war der Januar relativ kühl aus­ge­fallen. In den nächs­ten Monaten dürfte sich dies fort­setzen.


Die Messungen der Satelliten haben für den Januar 2022 eine Durchschnittstemperatur ergeben, die nur 0,54°C über den üblichen klimatischen Mittelwerten lag. Das waren 0,07°C weniger als im Dezember. Zwischen 2019 und 2021 traten Abweichungen von etwas mehr als 1°C auf. Im Februar 2016 erreichten wir mit fast 1,26°C die bisher höchste Anomalie. Zumindest auf Basis der Messungen durch Satelliten.


Ein Vergleich der beiden Hemisphären zeigt jedoch einen gewissen Unterschied. Im Süden ist es 0,42°C zu warm, 0,07°C weniger als im Vormonat, im Norden ist es 0,65°C zu warm, 0,1°C weniger als im Dezember. Die Veränderungen während der letzten Monate laufen in beiden Hemisphären parallel, doch ist die Ausprägung im Süden stärker. Dadurch gibt es dort auch einen leichten Abwärtstrend während der letzten 8 Jahre, im Norden bleibt es gleichbleibend warm.


Die Abkühlung der letzten 4 Monate resultiert aus der Klimaanomalie im östlichen Pazifik. Dort herrscht weiterhin eine La Niña vor, die bereits seit Mai 2020 besteht und zur letzten Jahreswende sogar in die zweite Runde ging. Sie senkt weltweit die Temperaturen spürbar und könnte auch in den nächsten Monaten noch eine große Wirkung zeigen.


Die weltweite Abkühlung ergibt sich gleichermaßen aus der Temperaturentwicklung der Kontinente und Ozeane. Die Meere haben sich um rund 0,11°C abgekühlt, die Landflächen um geringfügige 0,01°C. Was die Ozeane anging, kühlten sie sich im Süden etwas schneller ab als im Norden. Die Kontinente hingegen kühlten sich zwar insgesamt ab, aber nördlich der tropischen Gebiete erwärmten sie sich um 0,15°C, südlich davon um 0,23°C. Nur in den tropischen Gebieten selbst wurde es deutlich kühler. Dort ging die Abweichung um 0,4°C zurück und erreicht damit nur noch ein Plus von 0,085°C.


Wie bereits erwähnt, wird es in den nächsten Monaten weiterhin kühl bleiben, da sich die La Niña im Pazifik nicht so schnell abschwächen wird. Gegen Mitte des Jahres ist dann jedoch wieder mit steigenden Temperaturen zu rechnen. Wann sich ein El Niño ausbilden wird, der die globalen Anomalien wieder steigert, ist noch unklar.


Redaktion meteo.plus