In der Arktis hat der Frühling begonnen und lässt das Eis abschmelzen. Im Süden hingegen nimmt es wieder zu, da der nächste Winter naht. Langfristig jedoch gibt es einen Trend.
Der Frühling am Nordpol hat bereits vor ein paar Wochen begonnen. Damit setzte im März ein Rückgang des Packeises ein. Bis in den Mai ist dadurch schon ein Rückgang von anderhalb Millionen Quadratkilometer zu verzeichnen. In den Meeren vor den Küsten der Antarktis bildet sich derzeit neues Packeis. Denn dort ist der Sommer vorbei und der Herbst in vollem Gange. In der gleichen Zeit, in der im Norden 1,5 Mio km² abgeschmolzen sind, nahm das Packeis im Süden um rund 6 Mio km² zu.
Insgesamt ist dadurch derzeit ein Netto-Eiszuwachs zu verzeichnen, der auch in den nächsten Monaten weiter ansteigen wird. Diese Zunahme ist für die Jahreszeit völlig normal, auch die unterschiedlichen Trends der beiden Hemisphären. Doch im Vergleich zum Vorjahr liegen die Werte niedriger.
Die Jahrestrends gehen derzeit auf der nördlichen wie auf der südlichen Halbkugel zurück. Im Norden ist dieser Rückgang momentan nur gering ausgeprägt und erreicht noch längst nicht die Werte von 2016 und 2020, doch im Süden ist er stärker ausgeprägt.
Zuletzt wurde in den Gewässern vor der Antarktis im Jahre 2017 der niedrigste durchschnittliche Jahresstand erreicht. Doch aufgrund des geringen, aber nicht niedrigsten Hochstandes im letzten Südwinter, sowie dem niedrigsten Stand im letzten Südsommer, hat der Jahreswert nun einen neuen Tiefstand erreicht. Ein Jahresstand von 10,5 Mio km² wurde in den letzten 45 Jahren noch nicht verzeichnet.
Der Trend beider Hemisphären zeigt damit abwärts. Aber aufgrund des derzeit höheren Eisstandes in der Arktis als noch 2017, hat der weltweite Gesamtwert noch nicht seinen niedrigsten Stand erreicht. Sollte sich die Entwicklung in den Gewässern der Antarktis jedoch weiter fortsetzen, könnte diese Situation aber in 5 bis 10 Monaten eintreten.