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Wetter in Deutschland brach einige Rekorde

[06.01.2019]

Das Wetter bescherte Deutschland im Jahre 2018 viel Sonnenschein. Dadurch blieb jedoch landesweit viel Regen aus, was zu großen Problemen in der Landwirtschaft führte.


Im Dezember ergab sich im Durchschnitt eine Temperatur von 3,9°C. Damit lag sie 2,7°C höher als der klimatische Mittelwert. Im Süden und Westen war es meist nur 1,9 bis 2,4°C zu warm, in den übrigen Regionen 2,7 bis 3,2°C. Der Westen und Süden war regenreicher. Dennoch konnte dadurch nur einer der trockenen Vormonate ausgeglichen werden. In der Nordhälfte vielen verbreitet 20 Liter pro Quadratmeter mehr als normal, ansonsten sogar 30 bis über 50 Liter pro Quadratmeter. Im Saarland wurde sogar ein Plus von 72 Litern erreicht.


Nach den vielen sonnigen Monaten im Sommer und Herbst, fiel der Dezember etwas dunkler aus als im klimatischen Durchschnitt. Meist fehlten aber nur 3 bis 16 Sonnenstunden, in den neuen Bundesländern sogar 16 bis 25 Stunden. Die dichtere Wolkendecke über dem Osten Deutschlands führte aber oft nur zur Hälfte der Regenfälle des Westens.


Der Dezember hat scheinbar versucht, mit einem deutschlandweiten Plus von fast 31 Litern pro Quadratmeter das Regendefizit auszugleichen. Er wurde mit einem durchschnittlichen Defizit von 14 Sonnenstunden etwas trüber, aber dennoch 2,7°C wärmer als im Mittel üblich. Der Trend des gesamten Jahres konnte damit nur gedämpft, aber nicht mehr umgekehrt werden.


Das Jahr 2018 erreichte ein paar Rekorde. Es wurde mit einer Durchschnittstemperatur von 10,5°C das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahre 1880. Auf den zweiten Platz verdrängt wurde damit 2014, das 10,3°C zu warm war. Die dichte Abfolge von sonnenreichen Monaten vom Frühling bis in den Herbst waren außerordentlich. Dennoch wurde mit einem Plus von im Mittel fast 415 Sonnenstunden nur knapp mehr erreicht als 2003. Im sogenannten Hitzesommer 2003 wurde ein Plus von fast 413 Stunden registriert. Auf dem dritten Platz liegt nun das Jahr 1959, das nur ein Plus von gut 383 Stunden schaffte. Daten aus der Zeit vor 1951 liegen nicht vor.


Zudem wurde 2018 zu einem der trockensten Jahre. Mit einem Mittelwert von 586 Litern pro Quadratmeter gab es große Probleme in der Landwirtschaft, da praktisch über die gesamte Vegetationsphase Trockenheit herrschte. Regional wurde diese sogar zur Dürre mit großen Ernteausfällen und immer wieder auftretenden Bränden in Wäldern und auf Feldern. Laut den bisherigen Aufzeichnungen seit 1880 befindet sich das Jahr 2018 jedoch nur auf dem vierten Platz. Trockener waren 1921 mit 578 Litern, 1911 mit fast 557 Litern und 1959 mit nur 551 Litern pro Quadratmeter. Im Vergleich zu 1959 wären dann 2018 noch einmal ein oder zwei Monate komplett trocken gewesen.


Hervorgerufen wurde die Witterung von 2018 hauptsächlich durch den über lange Zeit positiven NAO-Index. Dadurch lag Mitteleuropa unter einem starken Einfluss der Westwinddrift. Hinzu kam jedoch, dass eine Reihe von Hochdruckgebieten von den Azoren her zu uns zogen und die Regenwolken vom Atlantik blockierten. Ostwinde sorgten somit für trockenes kontinentales Wetter. Weniger Wolken, weniger Regen und deutlich höhere Temperaturen.


Alle weiteren Werte für die einzelnen Bundesländer sind in unseren Wetterstatistiken aufgelistet.


Redaktion meteo.plus