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Eisstand der Antarktis ohne Rekord

[29.10.2017]

In der Antarktis hat der Frühling begonnen. Das Packeis an den Küsten hat seinen Höchststand erreicht und schmilzt nun langsam dahin. Der Eisstand fiel im Maximum jedoch überraschend niedrig aus.


Mit Beginn des Frühlings ist das Packeis an den Küsten der Antarktis höheren Temperaturen ausgesetzt und wird sich in den nächsten Monaten wieder rasch auflösen. Bereits Ende September wurde mit einer Fläche von 18,023 Millionen Qudratkilometern ein Höchststand erreicht. Damit wurde in den Medien schnell vom niedrigsten Höchststand des winterlichen Packeises an den Küsten der Antarktis berichtet.


Nachdem 2014 mit über 20 Millionen Quadratkilometern der höchste Höchststand seit Beginn der Satelliten gestützten Beobachtungen im Jahre 1978 gemessen wurde, gingen die jährlichen Maximumwerte in den letzten drei Jahren rapide zurück. Das letzte Minimum im südlichen Sommer lag im vergangenen März bei knapp über 2 Millionen Quadratkilometern und damit nur wenig niedriger als der Tiefstrekord von 1993 und 1997. Eine nennenswerte Abweichung war dies jedoch nicht. Nur im Verhältnis zu den letzten Jahren, deren Minimumstand deutlich eisreicher ausfiel und höhere Werte als üblich erreichten, war dies markant.


Anfang Oktober nahm die Eisfläche am Rande der Antarktis jedoch noch einmal zu und erreichte im Maximum 18,065 Millionen Quadratkilometer. Ganze drei Tage lang lag der Wert über dem bisher niedrigsten Höchststand von 1986, der bei 18,027 Millionen Quadratkilometern seine Wende nahm.


Ein Negativrekord ist damit nicht eingetreten. Es bleibt nun abzuwarten, wie stark sich das Abschmelzen des Packeises in den nächsten Monaten fortsetzen wird. Gegenüber den vergangenen Jahren hat sich jedoch eine Verringerung der Meereisbedeckung am Südpol eingestellt. Über Jahrzehnte war stets eine Zunahme zu verzeichnen. Nun scheint sich der Trend zu ändern. Auslöser könnte hierfür der letzte El Niño sein, der der stärkste der letzten 67 Jahre war.


In den nördlichen Polarregionen breitet sich der Bereich der Polarnacht derzeit rasch aus. Dort ist es kalt genug, sodass sich Packeis bilden kann. In den noch sonnenbeschienenen Regionen nimmt die Eisfläche hingegen weiter ab. Dies liegt im üblichen Verhalten und führt insgesamt zu einer für diese Jahreszeit typischen Eiszunahme.


Redaktion meteo.plus