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Regen aus dem Osten

[14.10.2020]

Tief Gisela bringt uns in weiten Teilen Deutschlands derzeit Regen. Zugvögel nutzen diese Gelegenheit und machen sich auf den Weg ins Winterquartier.


Heute gab es vor allem im Osten Deutschlands reichlich Regen. Ursache dafür war Tief Gisela, dass derzeit von Osten her über uns hinwegzieht. Dabei kam es bisher sehr langsam voran, da weiter westlich über Frankreich Tief Foelke sitzt und Widerstand leistet. Gerade in Sachsen und Thüringen kamen auf diese Weise 20 bis 50 Liter pro Quadratmeter zusammen. Dies entsprach in etwa den Vorhersagen.



Abb. 1: Regensumme für Deutschland am 14. Oktober 2020 bis 21 Uhr MESZ (19 UTC).


Das Regengebiet wird sich in der Nacht weiter nach Westen ausbreiten. Je langsamer es vorankommt, desto höhere Regenmengen sind zu erwarten. Auf dem Regenradarbild von 19 Uhr ist die Stoßfront deutlich zu erkennen. Die Luftmasse über dem Südwesten Deutschlands weicht nur langsam, da Tief Foelke fast genaus stark ist wie Tief Gisela.



Abb. 2: Regenradarbild für Deutschland am 14. Oktober um 19 Uhr MESZ (17 UTC).


Laut den Vorhersagen wird das Tief mit seinem Regengebiet in Richtung Süden abziehen. Vor allem im Voralpenraum kann es daher am Donnerstag und Freitag noch einmal kräftig regnen. Zwischen 10 und 20 Liter sind pro Quadratmeter zu erwarten, örtlich auch etwas mehr.


Aufgrund seiner Drehrichtung bringt Tief Gisela auf seiner Nordseite Ostwind mit. Dies nutzen derzeit Zugvögel wie z.B. Kraniche. Über unserer Wetterstation im mittelhessischen Niederlemp wurden heute um die Mittagszeit mehrere kleine Gruppen gesichtet. Zusammen waren es zwischen 500 und 600 Kraniche. Diese machen sich derzeit auf den Weg gen Süden, wo sie den Winter verbringen werden.



Abb. 3: Eine der am 14. Oktober 2020 gesichteten Gruppen von Kranichen.


Zum Wochenende hin soll es langsam freundlicher werden. Der Regen lässt nach und es kommt auch mal die Sonne wieder häufiger durch. Die Temperaturen steigen jedoch nur wenig an. Meist sind 8 bis 13°C zu erwarten. In den Hochlagen etwas kühler, an geschützten Orten etwas wärmer.


Redaktion meteo.plus