Es war deutlich zu spüren, auch die Natur kam nur schwer in die Gänge: Der April war deutlich kühler als wir ihn in den letzten Jahrzehnten gewohnt waren.
Manchmal besteht ein großer Unterschied zwischen der Wahrnehmung und den tatsächlichen Messwerten. Aber im April war es deutlich genug: Der zweite Frühlingsmonat war in Deutschland viel kühler als in den letzten Jahrzehnten. Es gab zwar schon Jahre, in denen der April kühler war, doch mit seiner Durchschnittstemperatur von 6,0°C muss man in der Statistik schon weit zurückgehen, um einen ähnlich kühlen April zu finden. Fündig wird man im Jahre 1980.
Während der letzten 4 Jahrzehnte gab es jedoch auch einen deutlichen Anstieg der mittleren Temperatur. Daher sind die niedrigen Werte von 2021 eher außergewöhnlich. Schaut man sich in Deutschland um, so war es meist 1,8 bis 2,7°C kühler als im klimatischen Durchschnitt von 1981 bis 2010.
Beim Regen sind die Unterschiede etwas größer. Während in der nördlichen Hälfte die üblichen Regenmengen fast erreicht wurden, fehlte das Nass im Süden. In Baden-Württemberg fehlte sogar mehr als die Hälfte des üblichen Niederschlags. Dies schlägt sich auch weiterhin in den niedrigen Flusspegeln von Rhein und Donau wider. Aber auch der Main führt nur wenig Wasser.
Dort, wo wenig Regen fiel, tauchten auch deutlich seltener Wolken am Himmel auf und machten so dem Sonnenschein Platz. Im Saarland gab es ein Plus von fast 50 Stunden. Der restliche Süden profitierte meist von mehr als 30 Stunden zusätzlichem Sonnenschein. In Schleswig-Holstein kamen auch mehr als 40 Stunden zusätzlich zusammen. Von Berlin bis Thüringen hingegen fehlten 8 bis 23 Stunden. In Sachsen lag das Minus bei fast 25 Stunden, was ungefähr zwei Tagen mit Sonne pur entspricht.
Insgesamt war der April 2,3°C zu kühl, es gab im Schnitt rund 16 Liter Regen pro Quadratmeter weniger als üblich und die Sonne schien fast 14 Stunden mehr als im klimatischen Durchschnitt. Es bleibt nun zu hoffen, dass der Mai ausgleicht, was der April versäumt hat. Immerhin gibt es in den nächsten Tagen wieder mal öfter Regen. Die Temperaturen steigen jedoch weiterhin zögerlich.