Das folgende Diagramm zeigt die globale Durchschnittstemperatur sowie die der Nord- und Südhemisphäre über den Zeitraum der letzten 10 Tage in stündlicher Auflösung.
Jeden Monat werden von verschiedenen Instituten die klimatischen Anomalien der weltweiten Durchschnittstemperaturen veröffentlicht.
Auswertungen verschiedener Wettermodelle können jedoch zeitnahe Werte liefern, die aufgrund der hohen Genauigkeit der Modelle nur geringfügig von den tatsächlichen Messwerten abweichen.
Aufgrund dieser Abweichungen sind die oben präsentierten Werte mit einer gewissen Fehlertoleranz behaftet und können die Berechnung der globalen Durchschnittstemperatur auf Basis der Messungen weltweiter Wetterstationen und Satelliten nicht ersetzen.
Dennoch ermöglichen sie die Beobachtung der stündlichen Veränderungen und das dabei stattfindende Zusammenspiel der beiden Hemisphären. Mittelfristig lassen sich so die tägliche Dynamik und die Jahreszeitenwechsel erkennen und nachverfolgen.
Die Entwicklung der letzten 10 Tage zeigt die tägliche Schwankung der Temperatur. Dabei ist festzustellen, dass die Schwankungsbreite auf der Nordhalbkugel (rot) deutlich größer ist als in der Südhemisphäre (blau). Dies liegt an der größeren Landfläche im Norden, die sich am Tag viel stärker erwärmen und in der Nacht viel stärker abkühlen kann als die Wasseroberfläche der Meere. Auf der Südhalbkugel hingegen überwiegen die Ozeane. Dadurch wird die tägliche Schwankung stark gedämpft.
Außerdem ist zu erkennen, dass die höchsten Temperaturen des Tages zur üblichen europäischen Mittagszeit auftreten. Dies liegt daran, dass zu dieser Zeit die Sonnen beschienene Fläche am größten ist: Europa, Afrika und Teile Asiens, Australiens und Südamerikas erwärmen sich zu dieser Zeit. Um 12 Stunden versetzt ergeben sich die niedrigsten Durchschnittswerte, da zu dieser Zeit die Sonne vorwiegend über dem weiten Pazifik scheint. Dieser erwärmt sich deutlich weniger und die Kontinente, die sich zeitgleich auf der Nachthälfte der Erde befinden, kühlen während dieser Phase stärker aus.
In der Langzeit-Übersicht ist zu erkennen, dass die Temperaturen der Nordhemisphäre eine deutlich höhere Dynamik aufweisen als im Süden. Dies liegt daran, dass sich, wie bereits erwähnt, in der Nordhemisphäre viel mehr Landmasse befindet. Die Südhalbkugel hingegen ist vorwiegend von weiten Wasserflächen geprägt. Die Schwankungsbreite ist in der Nordhemisphäre dadurch mehr als doppelt so groß wie im Süden.