Die Aktivität der Sonne ändert sich stetig. Am meisten bekannt sind die Sonnenzyklen, die im Mittel 11 Jahre dauern und in Form von sichtbaren Flecken auf der Sonnenoberfläche beobachtet und nachgewiesen werden können. Die Sonnenflecken-Relativzahlen liegen während eines Sonnenminimum oft bei 0, im Maximum können sie jedoch Werte von über 500 erreichen. Zuletzt trat dies 1958 auf.
Hinweis: Das folgende Diagramm zeigt zwei Datensätze: Die Daten des Satelliten SORCE, der am 25. Februar 2020 nach 17 Jahren abgeschaltet wurde, sowie die neueren Messungen des Satelliten TSIS, die bereits im Januar 2018 begannen. Die von der Alterung des Satelliten betroffenen SORCE-Daten wurden um 0,5 Watt nach oben korrigiert.
Die Gesamtabstrahlung der Sonne variiert in gleicher Weise, die Unterschiede zwischen Sonnenminimum und -maximum sind jedoch deutlich geringer. Die Gesamtabstrahlung der Sonne (total solar irradiance) lag in den letzten Jahrzehnten im Mittel bei 1361 Watt pro Quadratmeter, wobei sich die Jahresmittelwerte infolge der Zyklen zwischen 1360,5 und 1361,6 bewegten.
In der Zeit zwischen 1700 und 1900 lag die Abstrahlung im Mittel bei 1360,5 Watt pro Quadratmetern und schwankte im Rahmen der Sonnenzyklen etwas weniger. Von 1650 bis 1700 lag der Wert nahezu konstant bei 1360. Während dieser Zeit konnten keine Sonnenzyklen nachgewiesen werden.
Im Laufe der letzten 300 Jahre nahm die Aktivität der Sonne in drei großen Schüben zu und liegt heute im Schnitt 1 Watt pro Quadratmeter höher als im sogenannten Maunder-Minimum.
Das folgende Diagramm zeigt die Veränderung der solaren Abstrahlung auf der Basis einer Rekonstruktion historischer Werte für den Zeitraum 1610 bis 2018 (SORCE/TIM TSI Reconstruction) und die durch Satelliten erfassten Messwerte seit Anfang 2003. Auffällig ist hierbei, dass die Gesamtabstrahlung der Sonne in den letzten Jahrzehnten auf sehr hohem Niveau verharrte, während die Sonnenfleckenzahlen im gleichen Zeitraum deutlich zurückgingen.