Der Sommer ist nun in der Nordhemisphäre vorbei. Vor allem aber auch in Mitteleuropa, wo es bis in den September hinein deutlich zu warm war. Das Wetter hat sich bereits umgestellt und läutet vielerorts schon den Herbst ein. Aber auch andere Wetterphänomene haben in verschiedenen Regionen der Welt ihre Trends geändert.
Nach dem starken El Niño, der noch in der ersten Jahreshälfte für Turbulenzen gesorgt hat, gehen die weltweiten Temperaturen wieder zurück. Am wärmsten war es mit einem Plus von 1,2 bis 1,23 Grad Celsius im Februar und März. Schon im Mai ging es aber auf eine positive Abweichung von weniger als 0,9 Grad runter. Auf diesem Niveau verharrt die Welttemperatur derzeit. In den nächsten Monaten dürfte es jedoch tendenziell wie nach jeder El Niño-Phase weiter abwärts gehen. Das Jahr 2016 könnte dennoch das wärmste Jahr seit 1880 werden. Der Durchschnitt der letzten 12 Monate liegt bereits bei einem Plus von 1 Grad Celsius. ▸Globale Temperaturen
Der stärkste El Niño seit 1950 hatte seinen Hochpunkt im Januar. Seitdem nimmt seine Intensität kontinuierlich ab und liegt bereits im negativen Bereich. Damit hat im Juli eine La Niña-Phase begonnen, die aber bisher noch relativ schwach ausgeprägt ist. In den nächsten Monaten dürfte auch hier der Trend noch weiter abwärts gehen. ▸El Niño und La Niña
In den nördlichen Polargebieten breitet sich derzeit das Gebiet der Polarnacht rasch aus und kündigt damit den kommenden Winter an. Das Meereis gewinnt daher bereits kräftig an Fläche. Nachdem jedoch die maximale Ausbreitung im März schon recht gering ausfiel, zog sich die Eisgrenze auch im Sommer sehr weit zurück und gehörte damit zu den drei Jahren mit der geringsten sommerlichen Eisfläche. Die Eisfläche nimmt zwar derzeit sehr schnell zu, doch bleibt abzuwarten, wie sich der Einfluss des zuende gegangenen El Niños noch auf das restliche Jahr auswirkt.
An den Küsten der Antarktis erreicht das Meereis derzeit seinen Höchststand, unterbietet damit jedoch auch das Vorjahr. Es gehört damit zu den Jahren geringster maximaler Ausdehnung. Sehr wahrscheinlich hat auch hier der vergangene El Niño seinen Einfluss wirken lassen. ▸Meereisbedeckung
Die Schneebedeckung in der Nordhemisphäre ging im Sommer auf einen Stand zurück, der vergleichbar mit dem letzten Jahr ist und damit nicht außergewöhnlich war. Bleibt abzuwarten, wie sich die Schneefläche in den nächsten Monaten wieder ausweitet. Derzeit lässt sich dazu noch nichts abschätzen. ▸Schneebedeckung der Nordhemisphäre
Die Sonne befindet sich derzeit in der abnehmenden Phase des aktuellen Sonnenzyklusses. Nach dem Maximum im Jahre 2014 ist die Relativzahl bereits auf die Hälfte zurückgegangen. Obwohl die Aktivität im Juni und Juli diesen Jahres schon deutlich niedriger war, stieg sie im Laufe des Augusts und Septembers wieder etwas an. Drei Jahre dürfte es aber mindestens noch dauern, ehe die Sonne das Minimum erreicht hat und dies durchschreitet. ▸Aktuelle Sonnenfleckenzahlen