Der von den Satelliten festgestellte Rückgang der weltweiten Klimaanomalie findet nicht in allen Regionen gleichermaßen statt. Die ENSO scheint bereits ihren Einfluss auszuspielen.
Die Satelliten haben im Juni einen leichten Rückgang der weltweiten Klimaanomalie festgestellt. Die Abweichung sank um ein zwanzigstel Grad auf 0,76°C ab und überwog in der nördlichen Hemisphäre. Dort wurde eine Abnahme um 0,14°C auf 0,85°C registriert, auf der südlichen Halbkugel eine Zunahme um 0,05°C auf derzeit 0,68°C. In den Tropen wurde sogar ein Rückgang um fast 0,2°C festgestellt. In der Region südlich der Tropen nahm das klimatische Plus sogar um 0,14°C auf nun fast 0,7°C zu.
Auch bei der separaten Betrachtung von Land- und Meerestemperaturen fällt die südliche Hemisphäre mit steigenden Werten auf. Während es auf den nördlichen Kontinenten einen Rückgang der Klimaabweichung um 0,13°C zu verzeichnen gab, nahm diese über den südlichen Landflächen um 0,4°C zu. Damit ist es im Norden 1,05°C zu warm, im Süden 0,97°C.
Die Landflächen waren demnach weltweit nach einem Rückgang um 0,03°C nun 0,89°C zu warm. Für die Weltmeere wurde insgesamt ein Plus von 0,7°C festgestellt, nachdem deren Anomalie um 0,06°C zurückging. In den nördlichen Ozeanen war es damit weiterhin 0,9°C zu warm, in den südlichen Gebieten hingegen nach einer Zunahme um 0,1°C nun 0,66°C.
In den tropischen Gewässern wurde eine Abnahme der Klimaanomalie um 0,15°C festgestellt. Dort ist es nun noch 0,63°C zu warm. Der Rückgang ist auf die niedrigeren Wassertemperaturen im Ostpazifik zurückzuführen. Dort bildet sich derzeit eine La Niña-Phase aus, die auch in den nächsten Monaten weltweit für sinkende Temperaturen sorgen wird.